LWL-Pflegezentrum Lippstadt
Pflegemodell/ Bezugspersonenpflege
Die Organisationsform der Bezugspersonenpflege in der stationären Altenpflege definiert eine Ganzheitliche Sichtweise sowie den Aspekt der gesetzlichen Erfordernisse, um die sozialen Leistungen für die Bewohner/innen einfordern zu können. Unter Einbeziehung der AEDL nach Monika Krohwinkel entsteht so ein ganzheitliches Pflegekonzept das individuell auf jeden Bewohner/innen zugeschnitten ist. Die primäre pflegerische Zielsetzung besteht darin, pflegebedürftigen Personen und ihre Bezugspersonen in ihren Fähigkeiten zur Gestaltung von Unabhängigkeit, Wohlbefinden und Lebensqualität in den AEDL (Aktivitäten und existentiellen Erfahrung des Lebens) fördernd zu unterstützen und in ihrem Beziehungssystem zu ermutigen, sie zu unterstützen, anzuleiten, zu beraten und zu fördern.
Bezugspersonenpflege bedeutet Übernahme der vollen Verantwortlichkeit für die Pflege einer kleinen fest zugeteilten Gruppe von Pflegenden, verbunden mit der erforderlichen Nachsorge. Die verantwortliche Bezugsperson, als hochqualifizierte Pflegefachperson, baut ein intensives Beziehungsnetz auf zum Pflegenden und seinen Bezugspersonen auf. Ihre ehr beratende Rolle in der Pflege zeigt sich dadurch, dass sie die zu Pflegenden ermutigt, sich in der Pflege zu involvieren, zu wählen, zu entscheiden. Sie arbeitet gezielt mit anderen Disziplinen, um das Wohlbefinden des zu versorgenden Menschen zu erhöhen. Sie kann zu ihren Entscheidungen stehen, sie verantwortet sie - dank ihres fundierten professionellen Könnens und ihrer menschlichen Kompetenz. Sie steht Angehörigen, Mitarbeitern sowie Schülern immer unterstützend zur Seite. Die Bezugspflegeperson verfügt über das richtige Maß von Nähe und Distanz, Fachliches Wissen sowie Pflegefertigkeiten und -fähigkeiten, Beziehungsfähigkeit (Interesse und Zuwendung für den zu Pflegenden), die Akzeptanz des zu Pflegenden als mündigen Partner, Verantwortungsfähigkeit, -bereitschaft und -übernahme, Einbeziehung des zu Pflegenden und seines sozialen Umkreises in den Pflegeverlauf. Die PN muss ein breites Wissen, Fähigkeiten und Werte besitzen, um diese Verantwortung in der Pflege zu übernehmen. Sie benötigt:
- Fachkompetenz in der Pflege
- Sozialkompetenz
- systemisches Denken
- Aufwertung der Teamarbeit
- Pflegequalitätssicherung
- Entwickelung der Pflegefähigkeit
- Bezugssystem
- therapeutische Beziehung
- Begleitung
- aktive Partnerschaft und Reifeentwickelung der Pflegenden.
Daraus ergeben sich für die Bewohner folgende Ziele:
- zufriedene Bewohner/innen
- sie spüren und erleben Kompetenz in der Pflege
- sie spüren und erleben Kompetenz in der Beziehung
- zufriedene Pflegende
- zufriedene Angehörige
- sie sind informiert
- gut funktionierendes Team, indem Ressourcen der Einzelnen genutzt werden
- jeder pflegt gleich
- wertschätzende Zusammenarbeit
- Entwickelung des Berufsstandards
Daraus ergeben sich für die Bezugspflegeperson:
- Akzeptanz der Pflegeverantwortung
- Übernahme der Verantwortung
- Beziehungsfähigkeit
Unseren Mitarbeitern/innen ist es ein großes Anliegen, den Bewohnerinnen und Bewohnern eine fachkompetente und persönliche Pflege und Betreuung anzubieten. Eine Voraussetzung dafür bietet uns das Bezugspflegesystem. Unseren Bewohnern und Bewohnerinnen wird vom Tag des Heimeinzugs die gleiche Pflegeperson zugeteilt. Sie ist verantwortlich für die Qualität der Pflege und Betreuung und übernimmt die Verantwortung für den gesamten Pflegeprozess. Bei Abwesenheit der Bezugspflegeperson halten sich die anderen Pflegepersonen an ihre Vorgaben. Dank dieser Kontinuität und der definierten Verantwortung und Zuständigkeit wird die Qualität der Pflege und Betreuung für unsere Bewohner/innen gesichert.